Die NGO The SeaCleaners stellt auf der Fachmesse Boot in Düsseldorf ein detailgetreues Model des Katamaran Manta vor. Der 56,5 Meter lange und 26 Meter breite Katamaran soll sich emissionsfrei über die Meere bewegen und dabei jährlich bis zu 10.000 Tonnen Meeresplastik einsammeln.
Valérie Amant, Sprecherin der NGO The SeaCleaners, erklärt: „Der Manta reinigt die Meere, ohne dabei die Umwelt mit Emissionen zu belasten. Mit dem Schiff gehen wir nicht nur neue Wege in der Bekämpfung von Meeresmüll, sondern zeigen auch nachhaltige Konzepte für den Schiffsbau und die Seefahrt der Zukunft auf. Wir freuen uns, dass wir nach der Entwicklungsphase jetzt in die Umsetzung gehen können.“
The SeaCleaners wurde von Yvan Bourgnon gegründet, einem französisch-schweizerischen Skipper, derbereits im Alter von acht Jahren mit seinen Eltern auf Weltumsegelung ging. Im Jahr 2017 war er der erste Segler, der die Nordwestpassage auf einem Einhand-Sportkatamaran ohne Kabine und sonstige Hilfsmittel absolvierte.
Sein Traum ist eine Welt, in der die drastisch verschmutzten Ozeane ihre ursprüngliche Schönheit und die Integrität ihrer Funktionen wiedererlangen.
Der Manta
Seit 2018 haben 60 Ingenieure, Techniker und Forscher an der Entwicklung des Katamarans gearbeitet. Dessen Einsatz ist ab 2025 geplant. Die Klassifizierungsgesellschaft Bureau Veritas hat ihn bereits für den Bau zertifiziert, der internationale Ausschreibungs-Prozess mit den Werften läuft.
Der Katamaran soll vor allem in Küstengebieten, Flüssen und den Mündungen großer Flüsse eingesetzt werden, vor allem in Südostasien, aber auch im Amazonasgebiet oder in Nigeria. Er sammelt Abfälle ab einer Größe von 10 mm und bis zu einem Meter Tiefe. Abfall wird in einer Pyrolyse-Anlage unter Hitze und Ausschluss von Sauerstoff in Synthesegas umgewandelt, das wiederum eine Turbine zur Stromerzeugung antreibt. Müll, der nicht in Energie umgewandelt werden kann, wird zu Recyclinganlagen an Land transportiert.
Der Manta verfügt über eine 1.500 Quadratmeter große Segelfläche. Für die Stromversorgung stehen zudemzwei Windturbinen (100 kW), zwei Wasserkraftgeneratoren und fast 500 Quadratmeter Solarpaneele (etwa 100 kWp) zur Verfügung. Zwei Hydro-Generatoren können mittels eines Propellers unter Segelantrieb 100 kWerzeugen. Die Waste to Energy Recovery Unit wird 100 kW zum Energiemix beitragen.
Zum Sammeln von Plastikabfällen an der Oberfläche werden drei Netze verwendet. Die Müllaufnahme aus dem Meer erfolgt dann über Förderbänder zwischen dem Rümpfen. Anschließend werden die Abfälle sortiert und die Plastikteile in einer Pelletiereinheit zerkleinert. Metall, Glas oder Aluminium werden gelagert, um an Land recycelt zu werden. Organische Materialien, wie Holz und Algen, werden dem Wasser wieder zugeführt.Zur 34-köpfigen Besatzung werden bis zu 10 Wissenschaftler gehören, die sich in der bordeigenen Forschungseinrichtung mit der Quantifizierung, Charakterisierung und Ortung von Meeresmüll befassen und die gesammelten Daten in Open Data zur Verfügung stellen. Durch mathematische Modellierung soll zudem Plastikanfall lokalisiert und der Drift bestimmt werden, um die Effizient des Katamarans zu erhöhen.
Länge | 56,5 m |
Breite | 26 m |
Höhe | 62,5 m |
Tiefgang | 3,1 m |
Geschwindigkeit | max. 12 kn, beim Einsammeln 2–3 kn |
Crew | 34 |
Displacement | ca. 1800 t |