Error 404 – Seite nicht gefunden. Wer ist ihr beim Surfen noch nicht begegnet, der 404-Fehlerseite?
Den Besucher Ihrer Webadresse ärgert es. Doch das ist nur das eine Problem, denn Fehlercodes haben daneben auch Konsequenzen für die Suchmaschinenoptimierung. Darum soll es im Folgenden gehen.
Wozu dient ein Fehlercode?
Hinter jedem Fehler steht ein bestimmter dreistelliger Code. Der Code gibt Suchmaschinen und Entwicklern nähere Informationen darüber, was beim Laden der Webseite schief lief. Diese Codes werden als HTTP-Statuscodes bezeichnet.
Wenn eine Suchmaschine oder ein Nutzer eine bestimmte Seite auf dem Webserver anfordern, aber der Webserver nicht in der Lage ist, diese Seite zurückzugeben, liefert er einen Fehlercode aus. Von diesen gibt es zwei Arten. Die einen beginnen mit 4xx, die anderen mit 5xx. Erstere bezeichnen Client-Fehler, letztere serverseitige Fehler.
Im Gegensatz zu den Fehlermeldungen steht der HTTP-Statuscode 200. Das heißt „OK“ und bedeutet, dass der Server die Anfrage des Clients erfolgreich bearbeiten konnte. Dieser Code ist der am weitesten verbreitete.
Schauen wir uns einmal die häufigsten Fehlercodes an, auf die ein Benutzer im Internet stoßen kann.
Die 404-Fehlerseite und wie Sie mit ihr umgehen
Der Code 404 bedeutet, dass eine Seite nicht mehr existiert oder noch nie existiert hat. 404-Fehlerseiten sind weit verbreitet. Wenn Suchmaschinen auf eine 404-Seite stoßen, erkennen sie, dass diese Seite nicht mehr verfügbar ist und werden sie nach einer gewissen Zeit aus ihrem Index löschen.
So eine 404-Fehlerseite wird automatisch generiert. Allerdings fehlt der Meldung jeglicher Charme, weswegen Sie gut daran tun, wenn Sie sich eine eigene 404-Fehlerseite erstellen. Erstens können Sie ein hübsches Bild einfügen. Zweitens haben Sie die Chance, den Nutzer auf Ihrer Website zu halten. Bieten Sie ihm beispielsweise eine Suchfunktion an.
Hier ein Beispiel einer sehr eigenen 404-Fehlerseite:
Auch aus SEO-Sicht ist das von Vorteil, da ein Suchmaschinenroboter ebenfalls diesen Weg nehmen und der Verlinkung auf andere Inhalte Ihrer Website folgen wird.
Liefern Sie dem Benutzer auch eine kurze Erklärung, warum die Seite nicht verfügbar ist. Hilfreich ist auch ein Call-to-Action, der ihm die nächste Handlung vorschlägt. Kurz, je mehr nützliche Inhalte Sie auf dieser Seite anzeigen, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Benutzer auf Ihrer Webpräsenz bleibt.
Es gibt eine Vielzahl von Tools oder Plug-ins, mit denen Sie eine eigene 404-Fehlerseite basteln können.
Tückisch: Der Soft 404-Fehler
Ein “normaler” 404-Fehler hat keine negativen Auswirkungen auf das Ranking der Website. Allerdings gibt es neben diesem “harten” 404-Fehler noch den Soft 404-Fehler. Hier sendet der Server statt der Fehlermeldung einen Code “200 / ok”, obwohl die betreffende URL leer ist. So etwas tritt häufig in Online-Shops auf, wenn ein Produkt nicht mehr im Sortiment ist, jedoch die zugehörige Produktseite weiter existiert. Ein anderer Kandidat für Soft 404-Fehler sind Immobilienseiten, die ein Angebot aus ihrem Katalog entfernt haben, jedoch nicht dessen URL.
Das Szenario bei einer Soft 404-Fehlerseite kann sich unterscheiden. Entweder wird dem Nutzer eine blanke Webseite, eine 404-Fehlermeldung, oder die Startseite gezeigt. Auf jeden Fall sieht er nicht das, wonach er gesucht hat und ist verärgert. Die Quittung kommt in Form einer hohen Absprungrate.
Seiten, die einen Soft 404-Fehler verursachen, dürften eigentlich nicht mehr vorhanden sein. Aber sie sind noch da und machen Ihrer SEO Probleme. Der Grund ist, dass die Suchmaschinen das „OK“ des Servers sehen und diese URLs als normale Seiten mit Content einordnen. Die Crawler verschwenden bei derartigen Seiten ihr Crawl-Budget.
Auch Soft 404-Fehlerseiten, die eine kurze Nachricht wie „Produkt nicht mehr lieferbar“ ausspielen, sind aus SEO-Sicht negativ. Suchmaschinen sähen die Nachricht bei jedem Produkt, welches nicht mehr auf Lager ist. Überlegen Sie sich einmal, dass jede dieser Produktseiten einen Statuscode 200 „ok“ meldet. Das ergibt eine Menge Duplicate Content.
Wie Sie Soft 404-Fehler beheben
Zuerst einmal: Behalten Sie die Möglichkeit von Soft 404-Fehlern im Auge, wenn Sie beispielsweise eine Immobilien- oder eine E-Commerce-Site aufbauen. Überlegen Sie sich im Vorfeld, wie Sie Seiten über Produkte behandeln, welche nicht mehr im Sortiment sind.
Wenn das Problem schon im Haus ist, haben Sie mehrere Optionen, wie Sie so einen Soft 404-Fehler beheben können.
- Wenn Sie eine URL für eine Seite haben, die nicht mehr vorhanden ist, konfigurieren Sie sie so, dass eine richtige 404-Fehlerseite zurückgegeben wird. Mit anderen Worten: Richten Sie eine ordentliche 404-Weiterleitung ein. Zum einen riskieren Sie im Gegensatz zu Soft 404 keine Einbußen im Ranking (siehe Google Support) und zum anderen werden Suchmaschinen die fehlerhafte URL nach einer gewissen Zeit aus ihrem Index löschen.
- Eine zweite Möglichkeit, einen Soft 404-Fehler zu beheben, ist eine Weiterleitung auf eine funktionierende URL. Kommen Sie aber bitte nicht auf den Gedanken, hierfür die Startseite zu nehmen. Der Nutzer ist schließlich auf der Seite gelandet, weil er nach etwas Bestimmtem gesucht hat. Sie sollten ihn deswegen zu etwas leiten, was seiner ursprünglichen Suche am nächsten kommt, wie eine ähnliche Produktseite oder, wenn es diese nicht gibt, die Kategorieseite. Weiterleitungen eignen sich vor allem, wenn die betreffende Seite bereits Backlinks bekommen hat. Auf diese Weise können Sie versuchen, sich die Autorität der Seite zu bewahren.
- Als dritte Variante könnten Sie den Soft 404-Fehler beheben, indem Sie die Seite mit neuem Content füllen. Doch arbeiten Sie wie bei der vorherigen Lösung darauf hin, dass der neue Inhalt dem alten möglichst ähnelt.
Wie Sie 404-Fehlerseiten erkennen
- Eine einfache Möglichkeit, Fehlercodes zu erkennen, ist über die Google Search Console. Diese informiert Sie über alle erkannten Fehlerseiten, inklusive möglicher Soft 404.
- Nutzen Sie einen SEO Crawler wie Screaming Frog oder Xenu‘s Link Sleuth, um „harte“ 404-Fehlerseiten zu erkennen
- Onpage-Analysen über die klassischen SEO-Tools wie Xovi, Sistrix oder Searchmetrics zeigen Ihnen ebenfalls die Schwachstellen Ihrer Website
Seiten mit einem Soft 404 Fehler sind schwierig zu entdecken, da sie optisch wie ein normaler 404 Fehler aussehen, aber den Server-Status „200“ übertragen. Crawling-Tools erkennen „harte“ 404-Fehlerseiten, jedoch keine Soft 404s. Sie können Crawling-Tools aber verwenden, um etwas anderes zu erkennen. Etwas, was zum Soft 404-Fehler in direktem Bezug steht: Duplicate Content und Thin Content.
Thin Content, also „dünner Inhalt“, sind Seiten geringer Qualität. Sie bieten dem Nutzer keinen Wert. Google straft solche Seiten ab, jedoch nicht ohne den Webmaster über die Google Search Console zu warnen.
Wenn Sie sichergehen wollen, alle Soft 404-Fehler auf Ihrer Website zu erfassen, dann nutzen Sie die Google Search Console.
Zum Schluss kurz angerissen: 5xx Fehler
Ein weiterer häufiger Statuscode ist 500, der Serverfehler. Dies ist eher eine allgemeine Bezeichnung, da der Server keine genaueren Angaben darüber machen kann, was den Fehler verursacht hat. Oft sind solche Fehler nur vorübergehend und lösen sich von alleine auf. Wenn der Fehler allerdings weiterhin besteht, wird sich der Web-Entwickler die Serverprotokolle ansehen müssen.
Ein 503-Fehlercode spezifiziert einen vorübergehenden Fehler. Er tritt beispielsweise bei einem Serverausfall, Wartungsarbeiten oder einer vorübergehenden Serverüberlastung auf. Mit dem Code 503 werden Suchmaschinen informiert, dass es sich um ein vorübergehendes Problem handelt.
Wenn Sie einen Server aus irgendeinem Grund herunterfahren, ist es wichtig, dass ein 503 statt eines 500 zurückgegeben wird.
Fazit
Wie Sie sehen, treten Fehlermeldungen häufig auf und sind nicht per se etwas Schlechtes. Eine Ausnahme sind die Soft 404-Fehlerseiten. Diese gilt es zu vermeiden, da die Nutzererfahrung wie auch das Ranking darunter leiden. Solche “falschen” 404-Fehler kommen oft bei Online-Shops vor. Wenn Sie Shop-Besitzer sind, dann sollten Sie Ihre Webadresse mit Hilfe der Google Search Console regelmäßig auf Soft 404-Fehler überprüfen.
Nachdem wir die wichtigsten Fehlermeldungen angerissen haben, schauen wir uns im nächsten Beitrag kurz die 3xx-Statuscodes für Redirects an, vor allem die temporäre und die permanente Weiterleitung.