In diesem Kapitel geht es um die Grundlagen der Keyword-Optimierung. Außerdem erfahren Sie, was für ein Zusammenhang zwischen Keywords, Kontext und semantischer Analyse besteht.
Wie eine Keyword Recherche und Keyword Analyse im Detail aussieht, lesen Sie im Tutorial #5 Keyword Optimierung. Wenn Sie etwas über Meta Keywords erfahren möchten, dann gibt es dazu diesen Artikel.
Mehrwert durch Themenabdeckung
Zu den guten SEO-Praktiken gehört es, dass Sie Ihrer Website thematisch ähnlichen Inhalt hinzufügen. Das bedeutet, dass Sie sich nicht nur auf Ihr Fokusthema beschränken, sondern auch weiterführende Informationen bieten sollten. Dazu müssen Sie recherchieren, welche Fragen das im Detail sind, die den Nutzer noch interessieren könnten.
Gelingt es Ihnen, die Themenabdeckung Ihrer Webseite zu erweitern, werden Sie ihr dadurch zu mehr Autorität verhelfen. Das liegt zum einen daran, dass Sie die Nutzererfahrung verbessern, und zum anderen, dass Google den Webseiteninhalt besser verstehen kann.
Um Webseiten nicht einfach auf ein Keyword, sondern auf das Umfeld des Themas zu optimieren, arbeiten SEO-Spezialisten mit Techniken wie der „topic association“ und der semantischen Analyse.
Entwicklung der Keyword Optimierung
Suchtechnologien für Online-Suche entwickeln sich sehr rasch. Frühe Suchmaschinen wie Lycos oder AltaVista präsentierten noch maschinengenerierte Ergebnisse. Sie arbeiteten sich von Link zu Link vor und durchforsteten den Inhalt der gefundenen Seiten nach dem eingegebenen Suchwort. Google kam erst später auf den Markt, ließ die Konkurrenz aber bald hinter sich. Der Grund war die Qualität der Suchergebnisse, die Google dadurch erzielte, dass es nicht nur den Inhalt, sondern auch die Popularität der Webseite berücksichtigte.
Im Bestreben, seine Algorithmen laufend zu verfeinern, führt Google neue Technologien ein. Als Folge wird SEO immer komplexer und die Anforderungen an Suchmaschinen-Optimierer steigen. Längst genügt es nicht mehr, mit einer bestimmten Checkliste zu arbeiten und sicherzustellen, dass jedes Kästchen abgehakt ist. Vielmehr ist es heute so, dass SEO einen ganzheitlichen Ansatz erfordert, da sich die Faktoren, die bei der Arbeit an einer Webseite zu berücksichtigen sind, bei jedem Webprojekt anders darstellen.
Wird Keyword-Zählen irgendwann überflüssig?
In den frühen Tagen von SEO bestand die Strategie der Suchmaschinen darin, Webtexte nach bestimmten Keywords zu durchsuchen. Fanden sie das Schlüsselwort nicht, wurde der Content für die entsprechende Suchanfrage als irrelevant eingestuft. Diejenigen Webseiten, die das Keyword enthielten, schafften es hingegen in die SERPs. Ihre Rangfolge wurde dabei nach Relevanz und Autorität geordnet. Die Relevanz einer Seite bestimmte Google anhand der Keyword-Dichte, das heißt, wie oft dieses Keyword in Bezug auf die Textlänge auftauchte. Bei einer zu hohen Dichte galt die Seite als Spam, bei einer zu geringen Menge an Schlüsselwörtern galt sie als irrelevant. Das Texten bestand aus der Kunst, den Inhalt mit der richtigen Dosis Schlüsselwörtern auszubalancieren.
Als Google anfing, die Bedeutung von Wörtern und Phrasen herauszufinden, endeten die Zeiten, in denen man mit geschickt gewählten Keywords ranken konnte. Seit Hummingbird tauchen sogar Webseiten in den Suchergebnissen auf, die das Schlüsselwort überhaupt nicht mehr enthalten.
Heute haben optimierte Inhalte weniger mit der Anzahl von Keywords als mit dem Gesamtkonzept einer Seite zu tun.
Denjenigen, die Internettexte in gutem, oder zumindest in grammatikalisch korrektem Deutsch schreiben wollen, macht diese Entwicklung Hoffnung. Wenn Sie schon einmal vor der Aufgabe gestanden haben, Wortgruppen wie “Container verschiffen Kosten” exakt in dieser Form und am besten gleich mehrmals in einem seriösen Text unterzubringen, wissen Sie, was ich meine.
Kontext des Keywords analysieren
Um die Relevanz der Webseite für ein Thema zu bestimmen, für welches die Webseite ranken soll, schaut sich Google nun den Kontext einer Webseite an. Das bedeutet für Sie, dass es nicht ausreicht, wenn Ihre Webseite nur das Haupt-Keyword enthält. Kurz, Sie sollten zusätzlich Schlüsselwörter einsetzen, die einen hohen Bezug zu Ihrem Haupt-Keyword haben.
Beispiel
Nehmen wir als Beispiel einen Weinbauern, der für einen Hobbywinzer-Kurs wirbt.
Das Fokus-Keyword sei „Winzerdiplom“. Sie suchen zunächst verwandte und synonyme Wörter und kämen so auf „Winzerzertifikat“.
Nun zerlegen Sie Ihr Fokus-Keyword „Winzerdiplom“ in seine Bestandteile, also „Winzer“ und „Diplom“. Finden Sie heraus, auf welche Arten Sie die beiden Begriffe noch beschreiben können. Sie kämen beispielsweise auf Begriffe wie „lernen“, „Schüler“ und „Weinherstellung“.
Diese Wörter unterstützen das Haupt-Keyword und das Thema der Seite. Indem Sie sie in Ihren Webtext aufnehmen, verbessern Sie nicht nur die Relevanz Ihrer Webseite, sondern verhelfen Ihrem Content auch zu Long-Tail-Keywords.
Unter Long-Tail-Keywords versteht man längere Keyword-Phrasen, die sehr zielgerichtet sind. In unserem Fall passt zum Beispiel: „Wo kann ich lernen, wie man Wein herstellt?“
Integrieren Sie dann dieses Long-Tail-Schlüsselwort zusammen mit verwandten und synonymen Keywords zu „Winzer“ und „Diplom“ in den Text.
Semantische Analyse
Eine Voraussetzung, um Suchanfragen präziser zu beantworten, ist, die tiefere Bedeutung einer Webseite zu bestimmen. Zu diesem Zweck verbesserte Google die semantische Analyse und schuf damit einen realistischeren Ansatz zur Inhaltsoptimierung.
Bei der semantischen Analyse geht es darum, inwieweit andere Begriffe auf der Webseite zum Umfeld des Suchbegriffs passen. Google untersucht, wie zwei Wörter miteinander verwandt sind und welche Beziehung zwischen ihnen besteht.
Eine Seite über Handball sollte zum Beispiel Begriffe wie „Freiwurf“, „Einlaufen“ und „Übertritt“ enthalten. Einzeln betrachtet, kann jedes dieser Wörter etwas ganz anderes bedeuten. Aber im Zusammenhang gesehen bestätigen sie die Handball-Thematik der Webseite.
Wie lernt Google eigentlich semantische Zusammenhänge?
Zum Beispiel, indem Nutzer einzelne Begriffe in ihren Suchabfragen ändern. Wenn jemand zunächst nach Hundefotos und dann nach Welpenfotos sucht, lernt Google, dass Hunde und Welpen etwas miteinander zu tun haben. Genauso lernt Googles Synonym-System, dass kochendes Wasser gleichbedeutend mit heißem Wasser ist. Als die semantische Analyse noch in den Kinderschuhen steckte, hätte Google allerdings geschlussfolgert, „Hot Dog“ sei ein Synonym zu „gekochtem Welpen“.
Während Google die Milliarden von Dokumenten in seinem Index analysiert, erweitert die Suchmaschine ihr Wissen um semantische Beziehungen. Das Wort „Hot Dog“ erscheint nun in Suchabfragen über Brot, Senf oder Sportveranstaltungen. Rezepte zum Kochen Ihres Hundes liefert es jedoch nicht.