In diesem Beitrag geht es darum, wie Sie eine URL einschließlich der Keywords, Unterverzeichnisse und Parameter optimieren, und zwar so, dass es den SEO „Best Practices“ entspricht. Außerdem klären wir, wie man URLs umbenennen kann – und wann es besser ist, sie in Ruhe zu lassen.
Was ist eine URL?
Sehen wir uns zunächst an, wofür der Begriff URL steht. URL, kurz für „Uniform Ressource Locator“, ist im Grunde eine Adresse, die eine bestimmte Webseite oder ein bestimmtes Dokument lädt. Der Ressource Locator zeigt also auf eine Ressource.
Wenn Sie eine URL optimieren wollen, interessieren aus SEO-Sicht vor allem URLs der Form
Protokoll://Subdomain.Domain.Top-Level-Domain/Pfad/
Beispielsweise
https://www.Domainname.de/Blog/
Keywords in der URL
Wie alle wichtigen Meta-Elemente sollte auch die URL
- relevant sein
- wichtige Keywords enthalten
- und gleichzeitig kurz bleiben
Den Keywords der URL wurde früher eine große Bedeutung beigemessen. Aber dann wurde ihr Einsatz beim URL Optimieren übertrieben, sodass Google ihren Einfluss für das Pageranking änderte. Heute sind Keywords innerhalb der URL immer noch nützlich, aber sie spielen nicht mehr so eine große Rolle wie früher.
Aufgrund von Zeichenbegrenzungen wird die URL ab einer bestimmten Länge abgeschnitten. Es ist also eine gute Idee, wichtige Keywords so nahe wie möglich an den Anfang der URL zu platzieren.
Sprechende URL optimieren
Wenn wir uns das Ganze für die URL https://www.keywordmonitor.de/seo-ratgeber/domains-url/seo-freundliche-urls/ anschauen, fallen Schlagwörter wie „SEO“, „Ratgeber“ und „URL“ ins Auge.
Das ist eine sogenannte “sprechende URL”, da der Nutzer sofort erkennt, worum es auf der Webseite geht. Nämlich ein Ratgeber für diejenigen, die ihre URL optimieren wollen. Im Gegensatz dazu kann man bei einer URL wie https://arstechnica.com/?p=1177597 nicht sehen, welches Thema sich hinter dem Link verbirgt.
Sprechende URLs zu optimieren ist auch aus der Sicht der Off-Page-Optimierung wichtig. Wenn jemand Ihre Webseite über deren URL verlinken will, also die vollständige Webadresse in einen Fließtext einfügt, dient die URL in diesem Fall als Ankertext. Mit geschickt gewählten Keywords innerhalb der URL tragen Sie in diesem Fall dazu bei, die Relevanz Ihrer Webseite zu unterstreichen.
Bei der URL keywordmonitor.de/seo-ratgeber/domains-url/seo-freundliche-urls/ fallen weiterhin die Schrägstriche auf, zum Beispiel hinter „seo-ratgeber“ und „domains-url“. Diese Schrägstriche kennzeichnen Unterordner, auch Unterverzeichnisse genannt, welche die Dokumente auf der Webseite sortieren. Wenn Suchmaschinen die URL anzeigen, kürzen sie in der Regel die mittleren Unterordner mit > … > aus, um die URL lesefreundlicher zu gestalten.
Sie können das hier sehen: Aus der URL https://support.google.com/webmasters/answer/76329?hl=de&ref_topic=4617741
wird im Snippet
Wenn die Unterverzeichnisse jedoch wichtige Suchbegriffe enthalten, werden sie im Snippet nicht komplett herausgekürzt. Das Suchergebnis zeigt dann einen relevanten Teil des Subfolders, um auf das Suchergebnis aufmerksam zu machen. Als Beispiel eine Suche zum Thema Weinherstellung:
https://www.danmurphys.com.au/liquor-library/wine/more-about-wine/how-to-make-wine
Hier wird das gesamte Unterverzeichnis „wine“ sowie das letzte Wort des Subfolders „more about wine“ angezeigt: /wine/…wine/
Danach folgt der komplette letzte Teil der URL, der hier aber wegen der Überlänge leicht abgeschnitten wurde.
Das Problem mit den Parametern
Auf der Webseite des australischen Weinhändlers findet sich auch ein schönes Beispiel für Parameter. Damit ist die lange Kombination aus Buchstaben und Zahlen am Ende der Adresse gemeint:
https://www.danmurphys.com.au/liquor-library/wine/more-about-wine/how-to-make-wine.jsp;jsessionid=0CBC7470C6E92165C4F84D60AB8E7BD6.ncdlmorasp1305?bmUID=m99JMpK
Bei diesem Parameter handelt es sich um eine Session ID, die sich bei jedem Benutzer ändert. Wenn Sie ebenfalls bei Google über Weinherstellung recherchieren und diese Webseite finden, würde sich Ihre URL von dieser hier leicht unterscheiden. Die URL hat sich zwar geändert, jedoch ist der Inhalt gleich geblieben. Weil das Probleme mit Duplikaten verursachen könnte, lassen Sie solche Parameter besser weg. Wie das geht? Das erklärt beispielsweise ein Artikel des SEO-Magazins Suchradar.
Durch Parameter wird die URL nicht nur übermäßig lang und sieht unschön aus, sondern Parameter haben die Eigenschaft, sich zu ändern. Beides kann Probleme aufwerfen. Das Geschickteste wäre also, bereits während des Entwurfs Ihrer Webseite darüber nachzudenken, wie Sie Ihre URL optimieren.
URLs ändern – eine gute Idee?
Theoretisch lassen sich die URLs im Nachhinein immer noch ändern.
Jedoch ist das keine gute Idee, wenn die Webseite bereits in den Ergebnissen der Suchmaschinen gelistet ist und eventuell auch schon andere Webseiten auf sie verlinken (Branchenverzeichnisse, Presseportale, Foren, usw.).
Eine Änderung würde zunächst einmal zu schlechteren Ergebnissen in den SERPs führen, weil die Webseite ein Stück ihrer Geschichte und Autorität einbüßt. Wenn Sie nichts unternehmen, landen Webcrawler und Ihre potenziellen Besucher auf einer 404-Error-Seite und lesen dann „Seite nicht gefunden“ oder „Server nicht gefunden“.
Das Ergebnis? Sie verlieren einen potentiellen Kunden.
Was tun?
Wenn Sie die URL ändern, sollten Ihre Besucher nicht auf einer Fehlerseite landen, sondern mit einer 301, also einer permanenten Redirect umgeleitet werden.
Sobald das geschehen ist, dauert es aber noch einige Zeit, bis Google die alte URL aus dem Index entfernt und durch die neue ersetzt hat.
Die Entscheidung, eine Internetadresse zu ändern, ist deswegen situationsabhängig. Oftmals belässt man die URL und konzentriert sich lieber darauf, andere Bestandteile der Seite zu optimieren. Bestehende Web-Adressen zu ändern, ob bei einem Re-Design oder zu SEO-Zwecken, ist umständlich und sollte vorher gründlich bedacht werden.
Wenn Sie allerdings eine neue Webseite erstellen, dann folgen Sie den Best Practices, die wir in diesem Artikel besprochen haben. So erstellen Sie von vornherein eine optimale Web-Adresse.
URL optimieren – Übersicht
Folgende Punkte gehören zu den Best Practices für Web-Adressen:
- URLs nicht planlos ändern
- Wenn Sie eine URL ändern müssen, leiten Sie diese immer auf eine neue Seite um, indem Sie eine permanente 301-Weiterleitung verwenden.
- URL von Anfang an optimieren
- Keywords einfügen
- Keywords auch in Unterverzeichnissen benutzen
- URLs kurz und prägnant halten